Jahresausflug nach Freiburg am Mittwoch, 17. Juni 2015

Am Mittwochmorgen sind wir von der Firma Strickler um 8 Uhr auf dem Busparkplatz in Zürich mit einem topmodernen Car abgeholt worden. Da wir bald darauf in einen Stau geraten sind, haben wir uns kurzfristig dazu entschlossen, den Kaffeehalt an der Autobahnraststätte Grauholz ausfallen zu lassen und dafür einen Kaffee im Car zu geniessen. Schliesslich wurden wir um 11 Uhr bei der Kathedrale in Freiburg von Herrn Fischer erwartet. Herr Fischer war 20 Jahre lang Sakristan in der Kathedrale St. Nikolaus, die dem Heiligen Nikolaus von Myra gewidmet ist. Im Jahr 1283 wurde an der Stelle eines romanischen Gotteshauses mit dem Bau der heutigen gotischen Kapelle begonnen. Der Bau wurde nicht von einem Bischof getragen, sondern von einer Gruppe von ca. 500 Einwohnern Freiburgs. Der Bau wurde etappenweise getätigt und im Jahr 1490 vervollständigt. Bis ins Jahr 1924 galt das Bauwerk daher als Stiftskirche. Erst danach wurde es zur Kathedrale des Bistums Freiburg erhoben.

Durch das grosse Hauptportal an der Westfront, welches das jüngste Gericht darstellt, betreten wir die Kathedrale. Die Kirche wurde von Aussen nach Innen erbaut, da die erstellten Spitzbögen bei einem Bau für gewöhnlich nach Aussen drücken. Auf diese Weise sollte die Arbeit vereinfacht werden. Die durch die gotische Bauweise geforderte Symmetrie sieht man im Inneren der Kathedrale an der Anordnung der Seitenaltäre, den Deckengemälden und dem opulenten Kreuzgewölbe. Die Pfeiler der Kirche sind mit Blättern und Blüten geschmückt. Lediglich der Pfeiler ganz hinten links trägt Götter der keltischen Mythologie. Das Gitter, das den Chor vom restlichen Raum abtrennt, ist im Vergleich zu anderen Kirchen auffallend eng und mit drei Reihen 70 cm hoher Spitzen besetzt. Das liegt daran, dass im Mittelalter Reliquien von unschätzbarem Wert in der Kirche aufbewahrt worden sind, die man mit einem speziell starken Gitter schützen wollte.

Die grosse Orgel wurde anfangs des 19. Jahrhunderts von einem Freiburger Orgelbauer erstellt und zog immer wieder grosse Musiker und Komponisten an. Sie hat 60 Register und insgesamt 4000 Pfeifen, von denen man 78 sehen kann. Die kleinere Chororgel ist gut 200 Jahre älter und verfügt über 18 Register. Bei Messungen im Jahr 1970 wurde ermittelt, dass die Kathedrale über ein 8.5-faches Echo verfügt.

Der Taufstein ist aus dem Jahr 1512 und noch immer in Gebrauch. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde ein Wettbewerb um die Neugestaltung der Fenster ausgetragen. Gewonnen wurde er von dem polnischen Künstler Józef Mehoffer, der die Fenster zwischen 1896 und 1936 im Jugendstil gestaltet hat.

Das historische Glockengeläut umfasst 13 Glocken, von denen zwei noch per Hand geläutet werden können. Die neun Glocken des Vollgeläuts werden inzwischen elektrisch betrieben. Die älteste der Glocken stammt aus dem 14. Jahrhundert, die Jüngste aus dem Jahr 1737. Als Abschluss der Führung sind wir die 368 Stufen auf den Turm hochgegangen. Die Aussicht über die Stadt war umwerfend.

Gegen 12:30 Uhr haben wir uns im Restaurant Schweizerhalle zum Mittagessen eingefunden. Das Essen war sehr lecker und der Service äusserst zuvorkommend. Da Margret Gehrig am Folgetag Geburtstag hatte, hat sie uns eine Runde Kaffee spendiert.

Nach dem feinen Essen sind wir mit dem Car zur Haltestelle des Freiburger Minizuges am Platz Jean-Tinguely gefahren, wo wir um 14:30 Uhr zu einer etwa einstündigen Stadtrundfahrt aufgebrochen sind. Die Fahrt ging über die Zähringerbrücke vorbei am Loretto-Krankenhaus über die Mittlere Brücke, Bernerbrücke und die Untere Zähringerbrücke, durch die Samaritergasse, Alte Brunngasse, Lausannegasse und Romontgasse zurück zum Platz Jean-Tinguely. Dabei sahen wir viele faszinierende Bauwerke, z.B. den Roten Turm, der bis ins Jahr 1848 als Gefängnis und Hinrichtungsstätte gedient hat und ein Nonnenkloster mit Hostienbäckerei. Die Fahrt wurde durch eine Baustelle blockiert, was zu amüsanten Unterhaltungen und viel Gelächter geführt hat.

Nach der interessanten Rundfahrt haben wir uns gegen 16 Uhr mit dem Car wieder auf den Heimweg gemacht. Den ursprünglich geplanten z’Vierihalt im Fressbalken in Würenlos haben wir ausfallen lassen und sind daher gegen 18:30 Uhr wieder in Zürich angekommen, wo wir uns nach einem gelungenen Tag voneinander verabschiedet haben.