Maiandacht 2017

Die Maiandacht der Sakristanenvereinigung der Kantone Zürich und Schaffhausen führte und dieses Jahr ins wunderschöne Eglisau. Petrus war sehr auf unserer Seite und nach den nasskalten Wochen hat er uns einen Tag mit strahlendem Sonnenschein geschenkt. Die Teilnehmer trafen sich um 17:45 Uhr vor der Kirche Hl. Judas Thaddäus in Eglisau. Die Kirche ist am Palmsonntag 1950 eingesegnet worden, nachdem schon im Jahr 1924 mit einer namhaften Spende der Grundstock für den Bau gelegt worden war.

Pfarrer Wojciech Szczepański hat uns ein wunderschönes Marienbild mitgebracht und forderte die Gemeinde auf, es einige Momente zu betrachten und dann ihre Gedanken dazu laut zu äussern. Das Bild zeigt uns Maria uns Jesus, die eine Einheit bilden, umrahmt von einem flammenden Herz. Die Flammen erdrücken eine schlangenhafte Dornenranke am unteren Ende des Bildes. Die Flammen als Symbol der allumfassenden Liebe Gottes erdrücken die Sünde. Im Schlusslied, dem Ave-Lied von Fatima, finden wir eine Strophe, die extra auf unseren Anlass zugeschnitten ist: „Nach Eglisau alle heut’ pilgern wir gern, um Einheit der Herzen und Augen zu sehn“.

Anschliessend an die Maiandacht trafen sich alle Teilnehmer im Romantik Hotel Gasthof Hirschen direkt am Rhein zu einem feinen Abendessen. Aufgrund der schwierigen Parkplatzlage in Eglisau entschieden sich viele Anwesende dazu, das schöne Wetter zu nutzen und den Weg ins Städtchen zu Fuss zu bewältigen. Die restlichen Teilnehmer bildeten Fahrgemeinschaften. Zum Abendessen gab es eine feine Maispoularde mit Kartoffelgratin und Gemüse und zum Dessert Panna Cotta mit einer Sauce aus exotischen Früchten. Nach dem Abendessen löste sich die Versammlung langsam auf und einige der Teilnehmer nutzten die immer noch angenehmen Temperaturen um noch etwas dem Rhein entlang zu spazieren bevor sie sich auf den Heimweg machten.

Generalversammlung 2017

Vor Beginn der 71. Generalversammlung trafen sich Vereinsmitglieder und Gäste zum gemeinsamen Gottesdienst in der Kirche St. Katharina in Zürich Affoltern. Ehrenpräses Bosco Fässler verwendete in seiner Predigt Gedanken aus dem Fastenbrief 2017. Mit ihm zusammen zelebrierte Wojciech Szczepanski, der zukünftige Präses unserer Vereinigung.

Nach dem leckeren, von Lony Huonder zubereiteten Abendessen und der Begrüssung aller Teilnehmenden, Ehrenmitgliedern und Gästen, speziell Generalvikar Dr. Josef Annen, eröffnete Moritz Huonder den geschäftlichen Teil des Abends. Bosco Fässler wünschte an seiner 34. Generalversammlung in unserer Vereinigung allen Anwesenden einen guten Tagungsverlauf.

Nach der Wahl der Stimmenzähler wurden folgende Mitglieder in den Verein aufgenommen: Jozo Dalic, Elena Andric, Eugen Pretali, Ursula Gfeller, Adriano Mancuso und Christian und Jutta Hauser. Dies damit sie im weiteren Verlauf der Versammlung von ihrem Stimmrecht gebrauch machen konnten.

Im Jahresrückblick lies Moritz Huonder das Vereinsjahr 2016 mit einigen Bildern Revue passieren. Da waren die GV in der Pfarrei Guthirt, die Maiandacht in Grafstal, die Schweizerische Sakristanenwallfahrt nach Sachseln, der Weiterbildungsausflug in die Kläranlage Werdhölzli und die Adventsfeier in St. Martin.

Die Jahresrechnung 2016 und das Budget für das Jahr 2017 wurden von der Versammlung einstimmig angenommen und die Arbeit der Kassierin und der Revisoren mit grossem Applaus verdankt.

Leider mussten wir im Jahr 2016 von zwei unserer langjährigen Mitgliedern Abschied nehmen. Die Versammlung hält eine Schweigeminute für Sepp Roos und Columban Böni ab.
Das Jahr 2017 war ein reguläres Wahljahr. Zunächst wurde der Vorstand in Globo für weitere drei Jahre wiedergewählt. Die Versammlung dankte den Vorstandsmitgliedern für ihre gute Arbeit mit grossem Applaus. Danach eröffnete Vizepräsident Christian Russi der Versammlung, dass unser langjähriger Präsident Moritz Huonder von seinem Amt zurücktreten möchte. Moritz war 20 Jahre lang Präsident der Sakristanenvereinigung Zürich und Schaffhausen und möchte sich nun gern von der Vorstandsarbeit zurückziehen. Unter langanhaltendem Applaus wurde ihm ein von Ramona selbst besticktes Kissen als Abschiedsgeschenk überreicht. Danach wurde Yvonne Ent einstimmig zur neuen, und ersten Präsidentin der Vereinigung gewählt.

Bei den Revisoren ist Hanspeter Horr von seinem Amt zurückgetreten. Rita Bütler hat sich spontan zur Wahl gestellt. Sie wurde, zusammen mit Urs Brändle und Max Widmer einstimmig gewählt.

Danach hat Moritz bekannt gegeben, dass nicht nur er als Präsident sondern auch Bosco Fässler als Präses zurücktreten wird. Bosco war 34 Jahre Präses der Vereinigung. Bosco war gerührt von den vielen lieben Gesten und hofft, dass er noch lange im Verein aktiv bleiben kann. Der Bischof hat, auf Vorschlag des Vorstandes, Pfarrer Wojciech Szczepanski zu unserem neuen Präses ernannt. Wojciech freut sich sehr auf seine neue Aufgabe und hofft auf viele gute Jahre mit uns zusammen.
Anschliessend an diese emotionalen Momente wurden diejenigen Mitglieder geehrt, die seit 15 bzw. 25 Jahren unserer Vereinigung angehören. Anschliessend wurde den zahlreichen Geburtstagskinder gratuliert.

Christian Russi hat der Versammlung im Namen des Vorstandes vorgeschlagen, Moritz Huonder zum Ehrenpräsident und seine Frau Lony zum Ehrenmitglied zu ernennen. Der Vorschlag wird von der Versammlung mit grossem Applaus angenommen.
Moritz übergab zwischen den einzelnen Traktaten das Wort an unsere Gäste. Die Gäste bedanken sich bei Moritz, für die jahrelange gute Zusammenarbeit zwischen den Verbänden und wünschen der neuen Präsidentin und dem Vorschlag alles gute für die Zukunft.

Der scheidende Präsident Moritz Huonder bedankte sich bei allen, die mitgeholfen, dass der Abend so reibungslos funktioniert hat und den Gästen, dass sie sich die Zeit genommen haben die teils langen Wege zu uns zurückzulegen. Er wünscht allen Teilnehmenden eine gute Heimreise und eine schöne Osterzeit.

Generalversammlung 2016

Eine süsse Überraschung in Form einer kleinen Pralinenschachtel mit der Inschrift „70 Jahre Sakristaneverband Zürich-Schaffhausen 1946 – 2016“ lag auf jedem Platz im festlich geschmückten Saal der Pfarrei Guthirt in Zürich-Wipkingen.

Zuvor hatten 73 Mitglieder und Gäste in der gemütlichen Krypta zusammen Eucharistie gefeiert. In der Predigt von Ehrenpräses Bosco Fässler zum Thema der vorgezogenen Feier Mariä Verkündigung stand denn auch die Überraschung an zentraler Stelle.

Beat Häfliger, der Pfarrer unserer Gastgebergemeinde, begrüsste uns vor dem Essen ganz herzlich in seiner Pfarrei und wünschte, der Geist vom Guten Hirten möge die Anwesenden immer begleiten. Unser Präsident Moritz Huonder versicherte, dass er diesen guten Geist bereits vor Monaten bei der ersten Kontaktaufnahme gespürt hat und bedankte sich im Namen der Anwesenden für die Gastfreundschaft. Danach wurde das von Loni Huonder zubereitete Abendessen vom Vorstand flink und routiniert serviert.

Nach der Begrüssung der Teilnehmenden, Ehrenmitgliedern und Gästen zur Eröffnung des geschäftlichen Teils, wünschte Ehrenpräses Bosco Fässler, nun seit 33 Jahren der geistliche Leiter des Vereins, allen Anwesenden einen guten Tagungsverlauf.

Zunächst wurden folgende Neumitglieder aufgenommen um sogleich mitstimmen und wählen zu können: Dominkovic Djuro, Jozipovic Valentina, Kandarappallil Tomy, Nicollaj Arben, Schmid Margrit, von Holzen Johann und Scherrer Daniel. An dieser Stelle noch einmal herzlich Willkommen im Verein!

In seinem Bildbericht liess Präsident Moritz Huonder das Vereinsjahr 2015 Revue passieren: die GV in St. Theresia Zürich, die Maiandacht in St. Othmarsberg, der Jahresausflug nach Fribourg, das traditionelle Grillieren in der reformierten Kirchgemeinde Hirzenbach, die Weiterbildung in der Bäckerei Voland in Steg und die Adventsfeier in Greifensee.

Die Jahresrechung 2015 und das Budget für 2016 wurden einstimmig angenommen und die Arbeit der Kassierin und der Revisoren wurde mit grossem Applaus verdankt.

Mit grossem Bedauern kündigte der Präsident an, dass an dieser GV der Aktuar Roland Schärr und die Vizepräsidentin Rita Brunner zurücktreten werden. Mit bewegenden Worten würdigte Moritz Huonder die beiden scheidenden Vorstandsmitglieder und lobte ihren Einsatz für den Verein. Roland, seit 1992 Vereinsmitglied, wurde 1997 in den Vorstand gewählt und übernahm 2007 die Aufgabe als Aktuar. Rita trat 1990 in den Verein ein und wurde drei Jahre später zum Vorstandsmitglied. 2004 wurde sie zur Vizepräsidentin und plante in dieser Funktion zahlreiche Ausflüge und Reisen. 2015 übergab Rita ihr Amt an Christian Russi und blieb dem Vorstand noch ein Jahr als Beisitzerin erhalten. Die Versammlung dankte Roland Schärr und Rita Brunner für ihren jahrelangen Einsatz mit der Ehrenmitgliedschaft. Unter langanhaltendem Applaus wurden ihnen spezielle Abschiedsgeschenke übergeben. Bei der folgenden Ersatzwahl wurden Maya Brändli und Ramona Ent einstimmig in den Vorstand gewählt.

Nach neun Jahren legten auch die beiden Arbeitsplatzbewerter Stefan Widmer und Erwin Aschwanden ihre Arbeit nieder. Sie wurden ebenfalls mit grossem Applaus und einem kleinen Geschenk geehrt. Ebenfalls wurden diejenigen Mitglieder geehrt, die seit 15 oder 20 Jahren Mitglied im Verein sind. Leider musste Walter Leu, seit 40 Jahren treues Vereinsmitglied, aus Krankheitsgründen auf seine Teilnahme an der GV verzichten. Danach wurde den zahlreichen Geburtstagsjubilaren gratuliert.

Zwischen den einzelnen Traktanden übergab Moritz Huonder das Wort an die Gäste. Der frisch gewählte Zentralpräsident Benno Müller brachte Grüsse und gute Wünsche vom Zentralvorstand. Albert Manser, unsere Ansprechperson im Zentralverband und Verantwortlicher für die Arbeitsplatzbewertung, dankte seinen scheidenden Mitarbeitern aus unserem Verein und ermunterte alle, sich auf die frei gewordenen Stellen zu bewerben. Der Präsident des St. Galler Vereines, Röbi Blättler, brachte seine guten Wünschen mit humorvollen Stadt-Land-Vergleichen an und hatte damit die Lacher auf seiner Seite. Toni Schwegler, Vizepräsident des Zuger Vereines erzählte von den anstehenden Veränderungen in seinem Verein. Er ist zusammen mit seiner Kollegin Rita Gisler angereist und wünschte den Anwesenden Gottes Segen. Ein gutes Jahr wünschte auch Peter Moser, der ehemalige Zentralpräsident der reformierten Sigristen. Christa Hofmann, zusammen mit H.U. Ehrismann als Vertreter für den Zürcher Sigristenverein angereist, dankte für den guten Umgang zwischen den Vereinen und freute sich auf die gemeinsamen Anlässe.

Präsident Moritz Huonder bedankte sich bei Ehrenpräses Bosco Fässler, dem Organisten, den Sakristanen und dem Hauswart für deren Hilfe, der Küchenchefin Loni Huonder und dem Vorstand für die gemeinsame Arbeit und allen Teilnehmenden für ihr Interesse. Er wünschte allen eine gute Heimreise und ein gesegnetes Osterfest.

Adventsfeier in Greifensee

„Das Volk, das im Dunkeln wandelt, sieht ein helles Licht“. Dieser Jesajavers kam mir in den Sinn, als die Zürcher Sakristaninnen und Sakristane Ende November mitten im Städtchen Greifensee bei ziemlicher Dunkelheit und leichtem Nieselregen beinahe am Pfarreizentrum vorbeigelaufen wären, hätte nicht eine grosse Kerze im Glas den Vorplatz erleuchtet. Eine freundliche Gestalt, die Sakristanin / Hauswartin Monika Streuli, hiess die nahezu dreissig Ankommenden mit offenen Armen willkommen und geleitete sie in den historischen Riegel- und Backsteinbau der „Limi“, einer ehemaligen Fabrikanlage, nun das Pfarreizentrum der Katholiken Greifensees, ge-weiht dem Heiligen Papst Johannes XXIII.
Im hellen, geräumigen Kirchenraum im ersten Stock beginnt die Adventsfeier mit Lied, Gebet und Lesung. Präses Bosco Fässler wählt als Evangelientext Lukas 3, wo die Leute Johannes fragten, ob er der erwartete Messias sei. In der Predigt erwähnt Bosco die zahlreich ins Haus flatternden Weihnachtsprospekte mit Titeln wie „Wünsche werden wahr“. Seine eindringliche Frage: „Welche Wünsche? Was wünschen wir uns wirklich?“ macht nachdenklich. „Gesundheit, Kraft, Heilung, Freundschaft, Frieden, Stille sind nicht zu kaufen“, fährt er fort. „Der Adressat hierfür ist allein Gott. Doch er agiert anders, als wir denken. Auch bei Gott bleiben Wünsche oft unerfüllt oder werden ganz anders erfüllt als wir dachten. An Weihnachten kommt Gott zu uns – anders als wir denken. Selbst Johannes hat Jesus anders erwartet. Öffnen wir uns ihm, wie er ist. Gott kommt – auch in unser Leben.“
Auch in unser Leben – in die versammelte Kirche hier, ausgedrückt nicht zuletzt in der Sitzordnung im offenen Viereck zum Altar. Kunstschreiner Primo Lorenzi hatte Altar, Ambo, Stühle schlicht aus einheimischen Hölzern geschaffen. Der Tabernakel allein ist eine kunstvolle Blockintarsie mit Hölzern aus aller Welt, ein starkes Symbol.
Gott kommt in unser Leben – immer wieder während der Feier wandert der Blick zum in vielen Gelbtönen leuchtenden Kreuz hinter dem Altar. Doch unübersehbar sind auch die violetten Flecken darin. Das Zeichen der Hoffnung auch im Dunkeln, in Krankheit und Nöten. Im Gebet für den schwer kranken Beat, alle andern Sorgenbeladenen und für die Verstorbenen sind wir vereint.
Berührend ist die Schlussgeschichte der alten, gebrechlichen Frau mit der selbstgestrickten, sehr losen Decke an der Krippe, die durch diese Liebe mehr wärmte als mancher dicke Mantel. Was steht im Kirchenraum an der oberen Seitenwand? Das Pauluswort „Ihr seid zur Freiheit berufen, nützt sie zum Dienst und zur Liebe untereinander“. Auftrag damals und heute!
Nach dem Gottesdienst setzt man sich unten im Pfarreisaal dankbar an die liebevoll geschmückten Tische, geniesst die nahrhaft Suppen, liebevolle Zuwendung und herzlichen Gedankenaustausch. Der Gemeindeleiter Gregor Sodies freut sich über die Gäste und erzählt von seiner sehr jungen und lebendigen Gemeinde von knapp 2500 Menschen, die er mit seiner Gattin und mit dem Priester von Volketswil leitet. Jahrzehnte zuvor waren die wenigen zugezogenen Katholiken von Uster aus betreut worden. Als in den 1970er Jahren immer mehr gebaut wurde, vergrösserte sich auch die Anzahl der katholischen Einwohner. Der wachsenden Glaubensgemeinschaft konnte die Pfarrei Uster zusätzlich weder Betreuung noch Geld zur Verfügung stellen. So organisierten sie selbst das Glaubensleben mit Katechese und Gottesdiensten. 1974 wurde Greifensee ein Pfarreirektorat mit einer Seelsorgeteilstelle, und 1985 entstand aus der „Limi“ nach Plänen des Architekten Germann die Pfarrkirche mit Pfarreizentrum St. Johannes XXIII. von Greifensee-Nänikon-Werrikon.
Präsident Moritz Huonder dankt der Pfarrei für die Gasfreund-schaft, Präses Bosco für den besinnlichen Gottesdienst, Organist Ruedi Breitschmid für seine Musik, dem fleissigen Verpflegungsteam für die kulinarische Betreuung und allen Beteiligten für die Mitwirkung am Anlass. Nach kurzer Vorschau auf 2016 wünscht er allen eine frohe und lichtvolle Advents- und Weihnachtszeit.

Margret Gehrig.

 

 

Besuch der Bäckerei Voland in Steg am Mittwoch, 23. September 2015

Unsere diesjährige Weiterbildung hat uns ins wunderschöne Tösstal geführt, in die Konditorei & Bäckerei Voland in Steg. Wegen des eher unfreundlichen Wetters haben wir den Treffpunkt spontan vom Vorplatz der Bäckerei ins gemütliche Café Voland verlegt, von wo aus wir zwei Mitarbeiterinnen der Bäckerei durch eine Glaswand bei der Produktion von Pralinen beobachten konnten.

Um 14:00 Uhr wurden wir von René Schweizer, seit 2001 im Besitz der Bäckerei, abgeholt und mit hübschen Haarnetzen ausgestattet. Unsere erste Station war der Schokoladenraum, den wir zuvor schon von Aussen gesehen hatten. Während wir in die Geheimnisse der Schokoladenverarbeitung eingeführt wurden, durften wir nach Lust und Laune von den leckeren Champagnertruffes und den extra für uns bereitgestellten Couverturesorten (Weiss, Milch, Dunkel sowie Milch mit Caramel) naschen.

Weiter ging es in die Backstube, die grob in drei Teile gegliedert ist. Beim Eingang werden die salzigen Speisen wie Salate zubereitet. In diesem Bereich steht auch eine Verpackungsmaschine, die Vogelnestli, Spitzbuben und ähnliche Leckereien in Portionsgrösse abpackt.

Im nächsten Bereich werden die Torten und Patisserieartikel hergestellt. Hier steht eine Wasserstrahlschneidemaschine, die mit Hilfe eines hauchdünnen Wasserstrahls, der mit bis zu 1000 m/s aus einer Düse spritzt und verschiedenste Materialien schneiden kann. Die damit geschnittenen Lebensmittel bleiben dabei nicht nur völlig trocken, es entsteht auch fast kein Abfall und alle Stücke sind am Ende identisch. René hat uns diesen faszinierenden Apparat mit einem Baumerfladen, die Spezialität des Hauses, demonstriert und ihn in kleine Herzen geschnitten.

Der Baumerfladen ist ein gefüllter Lebkuchen, dessen Füllung im Gegensatz zum Appenzeller Lebkuchen aus Haselnüssen besteht und daher dunkel ist und dessen genaue Rezeptur ein grosses Geheimnis ist. 1902 wurde die Leckerei von Rudolf Bär, einem Bäcker, der seine Lehre im Appenzellerland gemacht hat, in Bauma entwickelt. Seither wurde das Rezept von Generation zu Generation weiter gegeben, bis es René vor 15 Jahren von der Familie Voland gekauft hat. Seitdem liegt das Rezept in einem Schliessfach auf der Bank und René ist der Einzige, der es kennt und der die Zutaten mischt. Pro Woche stellt die Bäckerei rund 1000 Fladen her, in der Weihnachtszeit sogar bis zu 3500 Stück. Diese werden in den sechs Filialen sowie übers Internet verkauft. René ist es sehr wichtig zu betonen, dass die Bäckerei für ihre Produkte wenn immer möglich auf regionale Rohstoffe zurück greift. Ausserdem wird die Abwärme der diversen Kühlschränke als Heizenergie weiter genutzt.

Im dritten Teil der Backstube liegt die eigentliche Bäckerei. Hier beginnen jeden Morgen gegen 1:30 Uhr drei Mitarbeiter damit, die Teige für den folgenden Tag vorzubereiten. Die Bäckerei hat 363 Tage im Jahr geöffnet, lediglich am 25. Dezember sowie am 1. Januar bleiben die Verkaufslokalitäten geschlossen. Die Backstube hat aber trotzdem in reduziertem Betrieb geöffnet, es werden die Produkte für den nächsten Tag vorbereitet. Hier bekamen wir alle jeweils fünf Stücke Zopfteig und wurden von zwei sehr freundlichen und geduldigen Bäckerinnen darin unterwiesen, wie wir aus diesen fünf Stücken einen Zopf flechten konnten. Nach einigen Versuchen haben wir es alle geschafft und unsere Zöpfe wurden zum Ruhen in einen Gärschrank geschoben und später gebacken. Während der Wartezeit hat sich René noch einmal viel Zeit genommen, um uns alle möglichen Fragen zu beantworten. Danach haben wir uns noch einmal ins Cafe gesetzt sowie den kleinen Shop geplündert. Mit unseren Zöpfen im Gepäck haben wir uns gegen 17 Uhr nach einem informativen und unterhaltsamen Nachmittag auf den Weg nach Hause gemacht.

Jahresausflug nach Freiburg am Mittwoch, 17. Juni 2015

Am Mittwochmorgen sind wir von der Firma Strickler um 8 Uhr auf dem Busparkplatz in Zürich mit einem topmodernen Car abgeholt worden. Da wir bald darauf in einen Stau geraten sind, haben wir uns kurzfristig dazu entschlossen, den Kaffeehalt an der Autobahnraststätte Grauholz ausfallen zu lassen und dafür einen Kaffee im Car zu geniessen. Schliesslich wurden wir um 11 Uhr bei der Kathedrale in Freiburg von Herrn Fischer erwartet. Herr Fischer war 20 Jahre lang Sakristan in der Kathedrale St. Nikolaus, die dem Heiligen Nikolaus von Myra gewidmet ist. Im Jahr 1283 wurde an der Stelle eines romanischen Gotteshauses mit dem Bau der heutigen gotischen Kapelle begonnen. Der Bau wurde nicht von einem Bischof getragen, sondern von einer Gruppe von ca. 500 Einwohnern Freiburgs. Der Bau wurde etappenweise getätigt und im Jahr 1490 vervollständigt. Bis ins Jahr 1924 galt das Bauwerk daher als Stiftskirche. Erst danach wurde es zur Kathedrale des Bistums Freiburg erhoben.

Durch das grosse Hauptportal an der Westfront, welches das jüngste Gericht darstellt, betreten wir die Kathedrale. Die Kirche wurde von Aussen nach Innen erbaut, da die erstellten Spitzbögen bei einem Bau für gewöhnlich nach Aussen drücken. Auf diese Weise sollte die Arbeit vereinfacht werden. Die durch die gotische Bauweise geforderte Symmetrie sieht man im Inneren der Kathedrale an der Anordnung der Seitenaltäre, den Deckengemälden und dem opulenten Kreuzgewölbe. Die Pfeiler der Kirche sind mit Blättern und Blüten geschmückt. Lediglich der Pfeiler ganz hinten links trägt Götter der keltischen Mythologie. Das Gitter, das den Chor vom restlichen Raum abtrennt, ist im Vergleich zu anderen Kirchen auffallend eng und mit drei Reihen 70 cm hoher Spitzen besetzt. Das liegt daran, dass im Mittelalter Reliquien von unschätzbarem Wert in der Kirche aufbewahrt worden sind, die man mit einem speziell starken Gitter schützen wollte.

Die grosse Orgel wurde anfangs des 19. Jahrhunderts von einem Freiburger Orgelbauer erstellt und zog immer wieder grosse Musiker und Komponisten an. Sie hat 60 Register und insgesamt 4000 Pfeifen, von denen man 78 sehen kann. Die kleinere Chororgel ist gut 200 Jahre älter und verfügt über 18 Register. Bei Messungen im Jahr 1970 wurde ermittelt, dass die Kathedrale über ein 8.5-faches Echo verfügt.

Der Taufstein ist aus dem Jahr 1512 und noch immer in Gebrauch. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde ein Wettbewerb um die Neugestaltung der Fenster ausgetragen. Gewonnen wurde er von dem polnischen Künstler Józef Mehoffer, der die Fenster zwischen 1896 und 1936 im Jugendstil gestaltet hat.

Das historische Glockengeläut umfasst 13 Glocken, von denen zwei noch per Hand geläutet werden können. Die neun Glocken des Vollgeläuts werden inzwischen elektrisch betrieben. Die älteste der Glocken stammt aus dem 14. Jahrhundert, die Jüngste aus dem Jahr 1737. Als Abschluss der Führung sind wir die 368 Stufen auf den Turm hochgegangen. Die Aussicht über die Stadt war umwerfend.

Gegen 12:30 Uhr haben wir uns im Restaurant Schweizerhalle zum Mittagessen eingefunden. Das Essen war sehr lecker und der Service äusserst zuvorkommend. Da Margret Gehrig am Folgetag Geburtstag hatte, hat sie uns eine Runde Kaffee spendiert.

Nach dem feinen Essen sind wir mit dem Car zur Haltestelle des Freiburger Minizuges am Platz Jean-Tinguely gefahren, wo wir um 14:30 Uhr zu einer etwa einstündigen Stadtrundfahrt aufgebrochen sind. Die Fahrt ging über die Zähringerbrücke vorbei am Loretto-Krankenhaus über die Mittlere Brücke, Bernerbrücke und die Untere Zähringerbrücke, durch die Samaritergasse, Alte Brunngasse, Lausannegasse und Romontgasse zurück zum Platz Jean-Tinguely. Dabei sahen wir viele faszinierende Bauwerke, z.B. den Roten Turm, der bis ins Jahr 1848 als Gefängnis und Hinrichtungsstätte gedient hat und ein Nonnenkloster mit Hostienbäckerei. Die Fahrt wurde durch eine Baustelle blockiert, was zu amüsanten Unterhaltungen und viel Gelächter geführt hat.

Nach der interessanten Rundfahrt haben wir uns gegen 16 Uhr mit dem Car wieder auf den Heimweg gemacht. Den ursprünglich geplanten z’Vierihalt im Fressbalken in Würenlos haben wir ausfallen lassen und sind daher gegen 18:30 Uhr wieder in Zürich angekommen, wo wir uns nach einem gelungenen Tag voneinander verabschiedet haben.

Zürcher Sigristen-Kantonaltag in Rheinau am Mittwoch, 10. Juni 2015

Am Mittwochmorgen haben wir uns bei leicht bewölktem Himmel im reformierten Kirchgemeindehaus in Rheinau getroffen. Bei Kaffee und Gipfeli wurden wir ganz herzlich begrüsst und haben uns anregend unterhalten. Gegen 9 Uhr haben wir uns langsam auf den Weg zur Bergkirche gemacht, wo wir die schöne Aussicht bewundern konnten bevor wir uns für eine kleine Andacht in der Kirche besammelt haben. Nach der Begrüssung und einigen besinnlichen Worten durch Beatrix Wicki, hat uns Herr Richi Müller, der Kirchgemeindepräsident von Rheinau-Ellikon etwas über die spezielle Situation in Rheinau erzählt.

Die reformierte Kirchgemeinde Rheinau-Ellikon liegt ganz im Norden des Kantons Zürich, hat 514 Mitglieder und 3 Gottesdienstorte, die paritätisch genutzt werden. Die Geschichte der Kirchgemeinde beginnt 1529 mit dem Ende der Reformation in der Schweiz. Als bei einer Pestepidemie alle reformierten Familie gestorben sind, wurde die damalige Kirchgemeinde Ellikon-Rheinau zur Filiale der Nachbargemeinde Marthalen. Als 1862 das Benediktinerkloster aufgelöst und in eine psychiatrische Anstalt umgewandelt worden ist, kamen mit den neuen Arbeitnehmern wieder reformierte Familien nach Rheinau, was eine erneute Umstrukturierung mit sich brachte. So wurde wieder eine Pfarrstelle geschaffen und 1979 schliesslich die eigenständige Kirchgemeinde Rheinau-Ellikon. Neben den Messen in den drei Kirchen in Rheinau selber, der katholischen Klosterkirche sowie den paritätisch genutzten St. Magdalenakapelle („Spitzkirche“) und St. Nikolaus-Kirche („Bergkirche“) wird ca. viermal im Jahr ein Gottesdienst im alten Schulhaus in Ellikon am Rhein angeboten. Etwas ganz Besonderes an Rheinau ist die schon erwähnte paritätische Nutzung von zwei der drei Kirchen, einmalig im Kanton Zürich. Während die Spitzkirche, so genannt weil sie in der Spitze der kleinen Flussinsel steht, seit ca. 14 Jahren paritätisch genutzt wird, ist dies bei der Bergkirche schon seit dem 17. Jahrhundert der Fall. Nach der Auflösung des Klosters ist die Bergkirche in den Besitz des Kantons Zürich übergegangen. Bei einer gross angelegten Renovation in den 1970er Jahre wurde der Innenausbau stark purifiziert, die Vertäfelung wurde geändert und die Wandmalereien überstrichen. Im August 2004 kam es in den frühen Morgenstunden zu einem Blitzeinschlag, infolge dessen der Dachreiter und der Dachstuhl vollständig abgebrannt sind. Im Zuge der daraufhin nötigen Renovationsarbeiten wurden die Wandmalereien im Inneren wieder rekonstruiert. Seit dem Jahr 2010 ist die Bergkirche jeweils zur Hälfte im Besitz der evangelisch-reformierten und der römisch-katholischen Kirchgemeinden.

Nach dieser informativen Einführung spazierten wir gemeinsam auf die Klosterinsel, wo wir auf dem Platz vor dem Kloster von Monika von Känel, der Sakristanin der Klosterkirche, in Empfang genommen wurden. Nach einer kurzen Begrüssung teilten wir uns auf, eine Gruppe besuchte die Musikinsel, die andere die Klosterkirche. Wir beide, die Gäste des Sakristanenverbandes der Kantone Zürich und Schaffhausen, haben uns für die Führung in der frisch restaurierten Klosterkirche entschieden.

Das erste Kloster wurde im Jahr 778 gebaut, 1114 folgte ein Neubau im romanischen Stil und 1710 wurde dann die heute noch bestehende Kirche unter Abt Gerold II. im Stil des Barock erbaut. Beim Neubau hat Abt Gerold beschlossen, den spätgotischen Turm aus dem Jahr 1575 nicht abzureissen, sondern dem Zeitgeist folgend einen zweiten, identischen Turm daneben bauen zu lassen. Im Zentrum des Bauwerks steht der prächtige Hochaltar. Alle Altäre, sowohl der Hochaltar als auch die vielen Seitenaltäre, sind mit der Lüstertechnik erbaut, dabei werden auf ein Grundgerüst aus Holz verschiedene Schichten aufgetragen und so ein Marmoreffekt erzeugt. Die üppigen Deckenfresken zeigen im Mittelgang Szenen aus dem Leben Marias, der die Kirche auch geweiht ist, links und rechts werden Szenen aus dem Leidensweg Christis gezeigt. Die Orgel wurde von Christoph Leu aus Augsburg innerhalb von lediglich vier Jahren gebaut und 1715 während zwei Monaten aufgestellt. Sie hat insgesamt 2000 Pfeifen, die von 15 cm bis zu 2 m gross sind und ist die zweitälteste Orgel des Kantons Zürich. Die Älteste steht ebenfalls in der Klosterkirche, aber im Chor. Im Barock war Symmetrie ein sehr wichtiges Element beim Bau, was man schon an der Erstellung eines zweiten Turmes sehen konnte. Im Chorraum wurde daher die Chororgel optisch an das ihr gegenüberliegende Grab des Heiligen Fintan angepasst. Fintan war ein Wandermönch, der im 19. Jahrhundert nach Rheinau gekommen ist und sich dort in eine Zelle einmauern liess. Bei der Aufhebung des Klosters wurde der grösste Teil des Klosterschatzes gespendet, von ursprünglich 90 Kelchen sind heute nur noch acht im Besitz des Klosters. Die Bücher der ehemals grossen Klosterbibliothek sind in den Bestand der Zentralbibliothek Zürich eingegliedert worden.

Am Ende der Führung durfte, wer wollte, noch auf den Turm oder die Glocken anschauen. Danach wechselten wir in den Kaisersaal, wo wir uns bei einem sehr feinen Apéro wieder besammelten und unsere Erlebnisse ausgetauscht haben. Nach dem Apéro verteilten wir uns auf die einzelnen Tischchen und wurden von der Stiftung Fintan mit einem leckeren Essen verwöhnt. Nach dem bunten Frühlingssalat zur Vorspeise gab es einen saftigen Rindsschmorbraten mit Butterspätzli, Saisongemüse und weissem Spargel. Für die Vegetarier der Gruppe gab es anstelle des Schmorbratens ein feines Pilzragout. Vor dem Dessert haben wir einen kleinen Verdauungsspaziergang zur Spitzkirche gemacht. Zurück im Kaisersaal hat sich Beatrix Wicki bei den Helfern bedankt. Danach gab es zum Abschluss des Tages noch Kaffee und Apfelstrudel mit Vanillesauce.